Warten Sie auf Ihre Gewinne

In der heutigen Folge unserer Serie über erfolgreiche FTMO Trader werfen wir einen Blick auf zwei Trader, deren Weg nicht so einfach war, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Doch Geduld und ein konsequentes Vorgehen sorgten letztendlich dafür, dass sie überdurchschnittliche Ergebnisse erzielten.

Der erste Trader kann vielleicht nicht die schönste Bilanzkurve in unserer Serie vorweisen, aber er hat sicherlich eine der höchsten prozentualen Renditen auf seinem FTMO Account unter den bewerteten Tradern. Die Kurve zeigt auch, dass ein Trader nicht über den gesamten Zeitraum hinweg gute Leistungen erbringen muss, um eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen, und dass er damit rechnen muss, einige Phasen der Stagnation oder des Rückgangs zu erleben. Aber das Wichtigste ist, das Beste aus der erfolgreichen Periode zu machen.

Durch die Geduld zu Beginn der Handelsperiode gelang es dem Trader schließlich, einen großen Gewinn von über 41.000 USD zu erzielen, was für eine Kontogröße von 100.000 USD ein großartiges Ergebnis ist. In diesem Fall zeichnet sich das Ergebnis durch eine sehr hohe Konsistenz aus, was die Theorie weiter stützt, dass der Trader einfach auf den richtigen Zeitraum warten kann und nicht versucht, um jeden Preis zu verdienen. Wir möchten Sie noch einmal daran erinnern, dass ähnliche Ergebnisse keine Selbstverständlichkeit sind und eher die Ausnahme darstellen.

Allerdings läuft auch bei diesem Trader nicht alles optimal, was sich auch an der Höhe des maximalen Tagesverlusts zeigt. In dieser Hinsicht kam der Trader dem Limit gefährlich nahe, dessen Überschreitung sehr schade wäre, da dies erst am Ende des Handelszeitraums der Fall war. Der Trader hatte kein Problem mit dem maximalen Verlust.

Wenn wir uns die anderen Statistiken ansehen, sehen wir einen recht guten RRR (1,64) und angesichts des Ergebnisses eine etwas überraschende Erfolgsquote von „nur“ 50 %. Angesichts der Anzahl der Trades gibt es keinen Grund zur Überraschung, bei 236 Trades dürfte sich diese Kombination bereits positiv auswirken. Für diese Anzahl an Trades nutzte der Trader einen ganzen Monat, also 22 Handelstage. Bei der angegebenen Anzahl an Trades handelte der Trader 1.554,5 Lot, was etwa 6,6 Lot pro Position entspricht. Angesichts der Kontogröße ist das völlig in Ordnung.

Diese Zahl kann jedoch ein wenig täuschen, da der Trader mehr als einmal Positionen mit bis zu 20 Lot eröffnet hat. Allerdings ist selbst dieses Volumen angesichts der Kontogröße nicht so gefährlich, während der Händler aufgrund seines kurzfristigen Ansatzes gleichzeitig nicht mehrere Positionen eröffnete.

Der Trader gehört zu den Intraday-Trader, die manchmal sogar zum Scalping neigen. Seine Trades dauern in der Regel ein paar Minuten, wobei fast die Hälfte der Trades nicht länger als eine Stunde dauern. Nur einmal hielt der Trader einen Trade länger als 24 Stunden. Interessanterweise gehören die Transaktionen, die am längsten gedauert haben, zu seinen profitabelsten, sodass er in Zukunft möglicherweise über eine Änderung seines Ansatzes nachdenken sollte. Positiv bewerten wir die Einstellung der Stoploss-Orders für alle Trades, mit Take Profit musste sich der Trader keine großen Sorgen machen.

Die Spanne der Zeitintervalle, in denen er Trades eröffnete, ist für den Trader recht groß, was möglicherweise damit zusammenhängt, dass er mit einer relativ breiten Palette von Anlageinstrumenten gehandelt hat. Die meisten Trades machte er jedoch mit Gold, das seit langem zu den meistgehandelten Instrumenten bei FTMO gehört. Auch Indizes, die US-Aktien abbilden, waren beliebte Instrumente. Hier teilte er es ziemlich „fair“ zwischen Blue Chips (US30.cash) und Technologie (US100.cash) auf. Den Rest der Trades hat er mit mehreren Währungspaaren ausprobiert und insgesamt können wir sagen, dass wir in Sachen Diversifikation nichts zu bemängeln haben.

Auf den ersten Blick sieht die Bilanzkurve des zweiten Traders ähnlich aus wie die des ersten Traders, es gibt jedoch einige Unterschiede zwischen ihnen. Auch dieser Trader musste noch ein wenig auf seine profitabelste Periode warten, aber am Ende hat es sich auch in diesem Fall ausgezahlt. Und auch er verlor am Ende der Handelsperiode einen Teil seines Gewinns, was ihn ein besseres Ergebnis kostete.

Der Gewinn des zweiten Traders ist sowohl zahlenmäßig als auch prozentual geringer, aber dennoch sind fast 36.000 USD auf einem 200.000 USD Konto ein tolles Ergebnis. Auch in diesem Fall näherte sich der Trader der maximalen täglichen Verlustgrenze (-4,53 %), aber im Gegensatz zum ersten Fall befand sich dies zu Beginn der Handelsperiode.

Und die Unterschiede bleiben bestehen. Der zweite Trader benötigte nur 10 Handelstage, um dieses Ergebnis zu erzielen, seine Erfolgsquote lag jedoch bei bis zu 71,35 %. Dadurch reichte ihm ein RRR von weniger als 1 (0,73 %). Logischerweise war auch die Anzahl der Positionen geringer (171) und insgesamt handelte der Händler 775,32 Lot, was etwa 4,5 Lot pro Position entspricht.

In diesem Fall eröffnete der Trader häufig mehrere Positionen, sodass die Gesamtgröße seiner Position 15 bis 20 Lot betragen konnte. Das ist an sich nicht schlecht, aber wir sehen ein größeres Problem darin, dass dieser Trader den Ansatz nicht vermieden hat, Positionen mit Verlust zu erhöhen, was glücklicherweise nicht sehr oft vorkam. Wir erinnern Sie immer wieder daran und sagen es noch einmal: Wir empfehlen diesen Ansatz in keiner Weise unerfahrenen Tradern.

Auch dieser Trader schloss die meisten seiner Positionen innerhalb einer Stunde und hielt nur in fünf Fällen über Nacht eine offene Position. Hier müssen wir auch die Eingabe von Stoplosses für alle Positionen positive bewerten und in den allermeisten Fällen hatte dieser Trader auch Take-Profit festgelegt. Andererseits war er oft ungeduldig und schloss Positionen, bevor er TP erreichte.

Obwohl der Trader eine ähnliche Anzahl an Long- und Short-Positionen eröffnete, erzielte er bei den Short-Positionen am Ende ein viel besseres Ergebnis. Da sein wichtigstes Anlageinstrument Gold ist, nutzte der Trader offenbar den starken Abwärtstrend, der bei diesem Metall von Anfang bis Mitte August anhielt. Darüber hinaus handelte der Trader auch mit dem Währungspaar GBPJPY und eröffnete auch einige Trades mit dem Paar GBPUSD.