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Verlustpositon aufstocken? Ein Risiko, das sich auszahlen kann

Eine der Grundregeln des Tradings ist, dass ein Trader seine Position niemals aufstocken sollte, wenn sie im Verlust ist. Einige Trader verwenden jedoch immer noch diese Methode der Positionsverwaltung und können sogar erfolgreich sein. Wie kann man es richtig machen, ohne zu viel Schaden anzurichten? Das werden wir in diesem Artikel beleuchten.

Im letzten Artikel haben wir über die sogenannte Pyramidenbildung geschrieben, die ein Ansatz ist, bei dem der Trader seine Position aufstocken kann, um das Gewinnpotenzial des Trades effektiv zu erhöhen ohne ein höheres Risiko eingehen zu müssen. Heute werden wir  über die zweite Variante sprechen, Positionen zu erhöhen, das sogenannte Scaling-In, bei dem der Trader seine Positionen im Verlust während des Trades erhöht.

Es sollte gleich zu Beginn angemerkt werden, dass dieses Verfahren für weniger erfahrene Trader überhaupt nicht zu empfehlen ist. Viele Trader werden diesen Ansatz, wie im vorherigen Fall, unlogisch finden. Es gibt aber auch diejenigen, die aus ihrer Verlustposition nicht herauskommen und im Vertrauen auf den Trendumkehr versuchen, ihre Verluste durch Aufstocken ihrer Positionen aufzuholen. Erfolgt diese Positionserhöhung jedoch nicht planmäßig und mit einem vorher festgelegten Risiko, ist diese zum Scheitern verurteilt.

 

Ein klarer Plan ist die Basis

Der Trader muss bereits im Voraus wissen, wo er in den Markt einsteigen wird und wie groß seine Positionen sein werden. Dieser Ansatz geht davon aus, dass der erste Einstieg in den Trade möglicherweise nicht immer ideal ist, und eine Erhöhung der Position ermöglicht es ihm, noch besser einzusteigen und den Durchschnittspreis der Position zu seinen Gunsten zu steuern. Der Stop-Loss der ersten Position ist nur ein Teil des Betrags, den der Trader bei dem gegebenen Trade zu riskieren bereit ist. Dies verringert zwar seinen potenziellen Gewinn aus dem Trade, wenn sich der Markt von Anfang an in die richtige Richtung bewegt, verringert jedoch auch das potenzielle Risiko.

Umgang mit FOMO

Aus psychologischer Sicht ist für den Trader auch interessant, dass eine Bewegung in die falsche Richtung nach Eröffnung der ersten Position für ihn nicht stressig ist, da er damit rechnet und es bringt ihm eine weitere Möglichkeit, noch besser einzusteigen. Es kann auch eine gute Möglichkeit sein, Positionen für Trader zu eröffnen, die ein Problem mit FOMO haben und Positionen vorzeitig eröffnen. Die erste, möglicherweise vorzeitig offene Position stellt möglicherweise kein Problem dar, was sich positiv auf die Psyche des Traders auswirken kann.

Es gibt mehrere Einstiegsmöglichkeiten für diese Art der Positionseröffnung. Ein Trader kann auf eine Trendumkehr spekulieren, indem er verschiedene Support- und Resistenzlevels verwendet. Das Scaling in kann auch verwendet werden, um Positionen im Bereich zu eröffnen, innerhalb derer neue Support- und Resistenzlevels geschaffen werden können usw.

Trendumkehr

So wie letztes Mal ist es am besten, ein konkretes Beispiel auf dem Chart zu zeigen. Im ersten Fall spekuliert der Trader auf eine Trendumkehr beim EURUSD. Der erste Einstieg in die Short-Position kann um den Preis von 1,18500 herum realisiert werden, wenn der Preis eine Resistenz erreicht. Der SL kann auf 1.19500 eingestellt werden, dh. 100 Pips.

Während der Preis weiter aufwärts zu weiterer Resistenz steigt, wartet der Trader auf einen weiteren Einstieg bei 1,19000, wieder mit SL bei 1,19500, d.h. 50 Pips. Die zweite Position kann doppelt so groß sein wie die erste, was ein größeres Gewinnpotenzial zu einem besseren Preis und dem gleichen Nominalwert des Risikos bedeutet.

In beiden Fällen kann TP auf das letzte Low gesetzt werden, d.h. um 1.16700. Idealerweise beträgt der Gewinn von der ersten Position 180 Pips (Risiko Ertrags Verhältnis = 1: 1.8), von der zweiten Position 230 Pips (RRR 1:4.6).

Durchbrechen des Levels

Im zweiten Fall spekuliert der Trader darauf, das Level zu durchbrechen, nachdem Absprung vom Support. Da der Preis innerhalb des Levels jedoch mehrere Supportgrenzen geschaffen hat, hat der Trader die Wahl zwischen mehr Levels, um einzusteigen. Der erste Einstieg kann bei dem höchsten Support, etwa 109.600, erfolgen. In diesem Fall,  wird SL im konservativen Fall unter dem dritten Supportlevel liegen, also etwa um das Level von 108.600 (dh 100 Pips).

Der zweite Einstieg wird auf dem zweiten Support liegen, dh irgendwo um den Preis von 109.200. Der SL liegt in diesem Fall wieder bei 108.600 und beträgt 60 Pips. Der möglichen dritte Einstieg wurde nicht mehr realisiert, da der Preis den dritten Support nicht mehr erreicht hat. Wenn der Trader mit diesen Einstieg rechnen würde, würde dies bedeuten, dass seine offene Position kleiner ist, als er ursprünglich erwartet hatte. Dies reduziert das Risiko des gesamten Trades, aber auch das Gewinnpotenzial. Im Idealfall liegt der Trader auf jeden Fall bei rund 240 Pips (RRR 1:2.4) im ersten Trade und 280 Pips im zweiten (RRR 1:2.8).

Es ist wichtig zu erkennen, dass dies ideale Fälle sind, wenn am Ende der Trend tatsächlich umkehrt oder das Level in die Richtung gebrochen wird, in die der Trader es wünscht. Wenn sich der Markt in die entgegengesetzte Richtung als erforderlich fortsetzt, muss der Trader einen festen SL haben, den er auf keinen Fall verschiebt (im schlimmsten Fall noch im höheren Verlust zukaufen). Einerseits kann dieser Ansatz dem Trader insofern entgegenkommen, als auch ein schlechter Start in den Trade sich zu seinen Gunsten dreht. Auf der anderen Seite muss der Trader über eine sehr starke Disziplin und vorgegebene angemessene SL-Levels verfügen, die er ohne Probleme durchhalten kann.

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