TOP FTMO Trader Ugnius: "Sie müssen auf einen guten Trade warten"

Im dritten Teil unserer Serie über erfolgreiche FTMO Trader, die interessante Gewinne erzielt haben oder konstante Ergebnisse erzielen können, werfen wir einen Blick auf den Trader Ugnius aus Litauen.

Ugnius begann zu investieren, als die Kryptowährungen ihren Höhepunkt erreichten, was für ihn, wie für viele andere Trader, eine teure Ausbildung in Risikomanagement und Disziplin bedeutete. Aus den Träumen von einem neuen Ferrari wurde natürlich nichts, doch dank eines Freundes gelang ihm schließlich der Einstieg in das Trading. Zu seiner eigenen Überraschung schnitt er am Anfang gut ab und verdiente gutes Geld, indem er andere Trader kopierte, aber am Ende verlor er es trotzdem.

Glücklicherweise zwang ihn diese Lektion, sich im Trading weiterzubilden und zu erkennen, dass das Kopieren der Vorgehensweise anderer Trader nicht der Weg zum Erfolg ist. Dank seiner Arbeit hatte er genügend Zeit zum Lernen, dem er sich lange Zeit intensiv widmete.

Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg

Andere Fehler und gescheiterte Versuche bei der FTMO Challenge lehrten ihn, dass der Schlüssel zum Erfolg Disziplin und Geduld sind und dass man mit einem Trade die Challenge nicht meistern kann. Insgesamt dauerte es jedoch etwa zehn Jahre, bis er beschloss, trotz seiner guten beruflichen Stellung dem Trading nachzugehen (allerdings erst, nachdem er mit dem Trading bereits genug verdient hatte, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und für längere Zeit alle seine Rechnungen zu bezahlen).

Technik und Fundamente

Ugnius handelt intraday und ausschließlich mit dem DJIA-Aktienindex (US30.cash), was am besten zu seinem Stil passt. Bei seinem Ansatz werden sowohl gleitende Durchschnitte als auch Trendlinien und Fibonacci-Niveaus verwendet. Darüber hinaus überwacht es die wichtigsten Makrodaten, etwa die Entwicklung der Inflation, und hebt auch die Aussagen der Zentralbanker hervor.

Wenn also die Entscheidung getroffen wird, eine Position einzugehen, der Markt aber eine wichtige Aussage oder einen makroökonomischen Bericht erwartet, wartet er lieber ab, welche Auswirkungen diese auf den Preis haben werden. Bei einer signifikanten Bewegung von mehreren zehn Punkten möchte er lieber nicht in den Handel einsteigen, da dies für ihn im Hinblick auf die Höhe des SL-Levels nicht vorteilhaft ist.

Bei Handelsentscheidungen konzentriert er sich hauptsächlich auf den Stunden-Chart, auf dem seiner Meinung nach Fibonacci-Linien gut funktionieren, aber er schaut sich auch den Tages-Chart an, um die Richtung des Marktes zu bestimmen. Allerdings ist das Stundendiagramm auch deshalb wichtig, weil er nicht bereit ist, seine Positionen zu lange zu halten, was diesen Zeitrahmen für seinen Intraday-Stil am günstigsten macht (obwohl er manchmal Trades über Nacht hält).

Ein wichtiger Aspekt ist die bereits erwähnte Geduld, dank der er es schaffte, die Verlustlimits auf seinen erfolgreichen FTMO Accounts zu umgehen, auf denen er über 100.000 USD verdiente. Wie er selbst im Interview betonte, „muss man auf einen guten Trade warten.“

Er riskiert maximal ein Prozent pro Trade, der RRR liegt bei etwa 1,5 und er führt durchschnittlich ein bis zwei Trades pro Tag aus. Wie Sie im Bild unten sehen können, nutzt der Zusammenfluss mehrere Faktoren, in diesem Fall den gleichzeitigen Absprung vom 38,2 %-Fibonacci-Niveau und dem 50-Tage-EMA.

Das Schwierigste ist, die inneren Stimmen zum Schweigen zu bringen

Aus psychologischer Sicht sei es laut Ugnius das Wichtigste und gleichzeitig Schwierigste, die Stimmen in seinem eigenen Kopf (den er den „Operator“ nennt) zum Schweigen zu bringen, die ihn dazu bringen, falsche Entscheidungen zu treffen. Dies geschieht insbesondere dann, wenn eine Person nicht in einer guten mentalen Verfassung ist oder zu „aufgeregt“ ist. Kurz gesagt, die Grundlage ist eine ausgeglichene Geisteshaltung und eine geduldige Herangehensweise.

Seiner Meinung nach ist es auch wichtig, dass der Trader in der Lage ist, einen Gewinn auf einem vorher festgelegten Niveau zu erzielen und sich vor allem nicht mit der Tatsache auseinandersetzen muss, dass er, wenn er auf dem Markt geblieben wäre, durchs Fortsetzen der Bewegung viel mehr Geld hätte verdienen können. Kurz gesagt: Gewinn ist Gewinn und es ist nicht so wichtig, wie groß er ist. Kurz gesagt: Gewinn macht einen Trader nicht arm.