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Trading Systems

Technische Analyse - warum sind Moving Averages so beliebt?

In unserer Serie zur technischen Analyse behandeln wir einige der beliebtesten technischen Indikatoren, die Händler beim Trading verwenden. Heute werden wir uns mit gleitenden Durchschnitten, bekannt als Moving Averages (MAs), befassen, die zu den einfachsten und beliebtesten Trendindikatoren gehören.

Moving Averages gehören zu den einfachsten Indikatoren, deren Funktion jeder sehr schnell nachvollziehen kann. Das ist vielleicht der Grund, warum sie bei Anfängern und solchen, die gerade erst das Forex Trading kennenlernen und eine Handelsstrategie entwickeln, so beliebt sind.

Sie helfen dabei, einen Trend oder dessen Veränderung zu erkennen und gleichzeitig extreme Schwankungen in den Märkten zu glätten. Als Grundlage für ihre Berechnung kann ein beliebiger Preis (Eröffnung, Schließung, Maximum, Minimum) oder Volumen bestimmt werden usw. Die einfachste Art, Moving Averages anzuwenden, besteht darin, das Verhältnis des Indikators zum Preis zu überwachen, wobei ein Preisanstieg über dem gleitenden Durchschnitt ein Kaufsignal generiert und ein Preisrückgang unter den Indikator ein Verkaufssignal erzeugt.

In der technischen Analyse werden am häufigsten vier Arten von Moving Averages verwendet, einfach, linear gewichtet, exponentiell und geglättet, die sich in der Art und Weise ihrer Berechnung und der Gewichtung unterscheiden, die sie aktuellen oder älteren Werten zuweisen. Beim Simple Moving Average (SMA) werden alle Preise gleich gewichtet. Der exponentielle gleitende Durchschnitt Exponential Moving Average (EMA) und der linear gewichtete gleitende Durchschnitt Linear Weighted Moving Average (LWMA) weisen den jüngsten Kursen mehr Gewicht zu. Der Smoothed Moving Average (SMMA) ist ein spezieller exponentieller Durchschnitt, der eine längere Zeitreihe berücksichtigt.

FTMO Trader, die die cTrader Applikation zum Handeln verwenden, können auch den von Allan Hull entwickelten Hull Moving Average (HMA) verwenden. Im Vergleich zu einfachem MA werden Verzögerungen fast vollständig eliminiert und gleichzeitig die Glättung verbessert. Eine andere Art von MA, die Tradern im  cTrader zur Verfügung steht, ist der Triangular Moving Average (TMA), der den Preisen in der Mitte des ausgewählten Zeitraums mehr Gewicht beimisst.

Auf der einen Seite mag es wie ein Vorteil erscheinen, so viele Arten von MAs zu haben, da Trader diejenige auswählen können, die am besten zu ihrer Strategie passt, aber auf der anderen Seite weist es auf einen der Nachteile von gleitenden Durchschnitten hin. Dies ist die Tatsache, dass sie den Anlegern verzögerte Signale geben und Trendhochs und -tiefs nicht früh genug erkennen.

Im obigen Bild sehen wir fünf verschiedene Moving Averages mit der gleichen Periode (50) und es ist ziemlich klar, dass jede Variante den Tradern Signale zu einem anderen Zeitpunkt und zu einem anderen Preis gibt (triangular – gelb, einfach – hellblau, gewichtet – rot, exponentiell – grün und Hull’s – lila). Der TMA gab in diesem Zeitraum die wenigsten Signale, während der HMA die meisten Signale erzeugte.

Wenn Trader möchten, dass der MA ihnen häufiger Signale gibt und nicht zu stark verzögert, können sie einen kürzeren Zeitraum angeben (die Anzahl der Perioden, die bei der Berechnung des gleitenden Durchschnitts gezählt werden). Im Bild unten sehen wir einen Stundenchart der Entwicklung des Währungspaares GBPUSD mit einem EMA mit einer Periode von 21.

Im Gegenteil, diejenigen Trader, die viele falsche Signale vermeiden möchten, können einen MA mit einer längeren Periode wählen. Im nächsten Bild sehen wir dasselbe Währungspaar, aber diesmal mit einem EMA mit einer Periode von 200. Wie Sie sehen können, hat die Anzahl der Signale deutlich abgenommen. In diesem Fall dient der Moving Average als Indikator für einen längeren Trend und ersetzt gleichzeitig die Trendlinie, bzw. Widerstandslevel (wenn der Preis über den Moving Average steigt, kann er als Unterstützung dienen).

Viel häufiger verwenden Trader jedoch eine Kombination aus mehreren Moving Averages mit unterschiedlichen Perioden und kreuzen sie (oder kombinieren sie mit anderen Indikatoren), was ihnen noch interessantere Einstiegsmöglichkeiten bieten kann. Ein Moving Average mit längeren Zeitraum kennzeichnet somit einen Trend und ein Moving Average mit einem kürzeren Zeitraum, bzw. ihre Kreuzung in Richtung des Trends bestimmt dann die Einstiege. Trader erhalten in diesem Fall weniger Signale zum Markteinstieg, sind aber tendenziell zuverlässiger.

Die beliebteste Kombination aus zwei gleitenden Durchschnitten ist die Kombination aus MA50 und MA200. Wenn der MA50 über dem MA200 steigt, bedeutet dies ein Einstiegssignal in eine Long-Position (in dieser Kombination von Moving Averages wird diese Kreuzung als goldenes Kreuz bezeichnet), wenn der MA50 andererseits den MA200 nach unten kreuzt (ein Signal bekannt als Todeskreuz) und darunter geht, ist dies ein Einstiegssignal in eine Short-Position. Im Bild unten sehen wir beide Situationen, in denen das goldene Kreuz zuerst auf dem Markt erschien, einige Wochen später folgte das Todeskreuz.

Moving Averages sind einer der einfachsten technischen Indikatoren. Es handelt sich zwar um kein perfektes Werkzeug (so gibt es aber keines), aber wenn sie mäßig und vernünftig eingesetzt werden, können sie ein sehr guter Helfer für technische Trader sein.

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