Warum Sie auf die Korrelation von Vermögenswerten achten sollten
Wenn Sie Ihr Risiko auf eine größere Anzahl von Instrumenten verteilen möchten, sollten Sie deren gegenseitige Korrelation bedenken. Die Preise einzelner Vermögenswerte bewegen sich nämlich nicht völlig unabhängig voneinander. Die Kenntnis dieser Abhängigkeit kann Händlern bei der Risikobewaltigung und beim Erzielen besserer Ergebnisse erheblich helfen.
Wenn Sie also auf den Finanzmärkten handeln (bzw. investieren) möchten, sollten Sie sich überlegen, wie viele Instrumente Sie eigentlich handeln wollen oder können. Als Händler oder Investoren haben Sie eine große Auswahl an Instrumenten, und wenn Sie sich entscheiden, das Risiko auf mehrere Instrumente zu verteilen, ist es gut, deren gegenseitige Korrelation zu ermitteln. Es geht darum, dass Sie nicht in eine Situation geraten, in der eine schlechte Diversifikation Ihr Investitionsrisiko in einem bestimmten Instrument unnötig erhöht und anstatt einer Risikostreuung zu einer Risikoerhöhung führt.
Was ist Korrelation?
Korrelation ist vereinfacht gesagt ein Maß oder Indikator, der die gegenseitige Beziehung zweier Variablen ausdrückt. In der Finanzwelt drückt die Korrelation aus, wie eng die gegenseitige Beziehung zweier Anlageinstrumente (oder Anlageklassen) ist, bzw. inwieweit die Preisbewegung zweier Vermögenswerte im Einklang steht. Je höher die Korrelation, desto ähnlicher ist die Preisentwicklung zweier Anlageinstrumente und umgekehrt, je unterschiedlicher sich die Preise bewegen, desto niedriger ist die Korrelation. Wenn Sie also Ihr Portfolio diversifizieren oder Positionen bei zwei Instrumenten mit hoher Korrelation eröffnen, haben Sie möglicherweise das Gefühl, Ihr Risiko zu begrenzen, aber in Wirklichkeit ist Ihr Risiko viel höher, als Sie denken.
Die Korrelation wird durch einen Koeffizienten gemessen, der sich im Bereich von -1 bis 1 oder -100 % bis 100 % bewegt. Je näher die Korrelation bei Null liegt, desto weniger abhängig ist die Preisentwicklung zweier Vermögenswerte, d.h. wenn zwei Vermögenswerte eine Korrelation von 0 haben, hängt ihre Preisbewegung überhaupt nicht zusammen. Eine Korrelation von 1 (100 %) bedeutet, dass die Preisbewegung zweier Vermögenswerte gleich ist, eine Korrelation von -1 (-100%) bedeutet, dass sich die Preise der Vermögenswerte genau in die entgegengesetzte Richtung bewegen. Im Allgemeinen gilt eine Korrelation über 70 und unter -70 als hohe Korrelation, wenn sie im Bereich von -20 bis 20 liegt, sind die Preise der Vermögenswerte praktisch unkorreliert.
Investoren vs. Händler
Für langfristige Investoren ist die Korrelation ein sehr gutes Instrument, das zu einer effektiven Diversifizierung beiträgt. Für sie ist sowohl die Korrelation zwischen den einzelnen Anlageklassen als auch die Korrelation innerhalb der einzelnen Anlageklassen wichtig. Beispielsweise gelten Rohstoffe aufgrund ihrer geringen Korrelation mit Aktien oder Anleihen allgemein als gutes Diversifikationsinstrument, aber innerhalb der Aktienkomponente des Portfolios kann ein Investor auf verschiedene Sektoren abzielen, deren Korrelation ebenfalls relativ gering ist.
Für kurzfristige Händler, die im Forex oder mit Rohstoffen handeln, ist das Verständnis der Korrelation zwischen einzelnen Paaren oder zwischen Währungen und Rohstoffen auch sehr wichtig für das Risikomanagement bei offenen Positionen. Händler können die Korrelation beispielsweise beim Hedging nutzen. Wenn sie entgegengesetzte Positionen (Short und Long) bei Paaren mit starker positiver Korrelation oder gleiche Positionen (Short oder Long) bei Paaren mit starker negativer Korrelation eröffnen, reduzieren sie das Risiko möglicher Verluste. Die Mutigeren und Erfahreneren können im Gegenteil die Möglichkeit nutzen, gleiche Positionen bei stark korrelierten Paaren (oder entgegengesetzte Positionen bei negativ korrelierten Paaren) zu eröffnen und Momentum und starke Trends zur Erhöhung ihres Ertragspotenzials zu nutzen.
Was beeinflusst die Korrelation?
Die Korrelation im Forex ist insofern spezifisch, als der Händler in einem Instrument zwei Währungen handelt, deren Entwicklung von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, die die einzelnen Währungen, aber auch ihre gegenseitige Korrelation beeinflussen. Verschiedene Währungen können daher unterschiedlich auf Marktfundamentaldaten wie Inflation, BIP, Arbeitslosigkeit und Entscheidungen über Zinsbewegungen reagieren. Eine wichtige Rolle spielt die geopolitische Situation oder die Stimmung an den Märkten. Wenn an den Märkten schlechte Stimmung und Risikoaversion herrschen, laufen Währungen, die als sogenannte sichere Häfen gelten, wie der Schweizer Franken oder der japanische Yen, besser.
Bei einigen Währungen können auch Faktoren, die beispielsweise die Rohstoffmärkte beeinflussen, einen relativ großen Einfluss haben. Sehr bekannt ist die negative Korrelation zwischen dem US-Dollar und Gold, während der australische Dollar und Gold langfristig positiv korreliert sind (Australien gehört zu den größten Goldproduzenten). Wenn Sie also Positionen in Gold (XAUUSD) und Paaren mit dem australischen Dollar eröffnen, ist es gut, dies im Hinterkopf zu behalten. Ähnlich stark ist beispielsweise die positive Korrelation zwischen Öl und dem kanadischen Dollar, während der neuseeländische Dollar stark von den Entwicklungen auf dem Markt für Agrar- und Milchprodukte beeinflusst wird.
Der Einfluss verschiedener Faktoren auf einzelne Währungen führt dazu, dass die Korrelation keine statische Größe ist und sich im Laufe der Zeit ziemlich deutlich ändern kann. Manchmal kann sich die Korrelation zweier Vermögenswerte kurzfristig erhöhen, langfristig aber niedrig sein oder umgekehrt. Diese Veränderungen in den Korrelationskoeffizienten können Händler jedoch auch zu ihrem Vorteil nutzen, wobei der Durchbruch einer langfristigen Korrelation bei ausgewählten Währungspaaren eine günstige Handelsgelegenheit darstellen kann (in Erwartung einer Rückkehr zur Normalität).
Fazit
Die Kenntnis der Korrelation zwischen einzelnen Anlageklassen oder im Forex kann für erfahrene Händler ein sehr gutes Instrument zur Optimierung ihrer Strategien und zur Risikobewältigung sein. Das Verständnis der Korrelation und ihrer Dynamik im Zeitverlauf kann Händlern helfen, ihre Performance zu verbessern und ihre gesetzten Ziele zu erreichen. Handeln Sie sicher!
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