Überschätzen Sie die Verluste nicht, gewöhnen Sie sich an sie

Ein Verlusttrade kann sich auf jeden Trader unterschiedlich auswirken. Jemand nimmt Verluste als Teil des Tradings hin, andere versuchen, aus jedem Verlust zu lernen usw. Das sind die besseren Fälle. Im schlimmsten Fall kann ein verlorener Trade das Verhalten eines Traders für lange Zeit beeinflussen. Wie kann man sich dagegen wehren?

Für einige ist ein Verlusttrade oder eine Reihe von Verlusttrades Teil des Handelsprozesses, mit dem man rechnen muss und aus dem man bestenfalls für die Zukunft lernen kann. Bei vielen Tradern können jedoch Verluste oder sogar ein gescheiterter Trade eine so starke Reaktion auslösen, die Entscheidungen für mehrere folgende Trades beeinflussen kann.

Letztendlich muss ein verlorener Trade nicht nur den einen bestimmten Verlust bedeuten, den der Trader mit diesem Trade realisiert, sondern kann sich auch negativ auf weitere Handelsentscheidungen auswirken. Somit ist der Gesamtverlust aus einem solchen Trade viel höher als der Nominalverlust aus einem gescheiterten Trade.

Schnelles Geld und Misstrauen gegenüber der Strategie

So etwas passiert vor allem unerfahrenen Tradern, die den Handel als eine schnelle Möglichkeit sehen, Geld zu verdienen. Leider beginnen sie mit dem Trading ohne eine getestete Strategie, sie haben keinen klaren Handelsplan und ein einziger Verlust kann sie sehr schnell vom Konzept abbringen und sich negativ auf andere Handelspositionen auswirken.

Allerdings kann es auch bei Tradern passieren, die bereits über einige Erfahrung verfügen, aber ein gescheiterter Trade, der mit einem unnötig großen Verlust endete, sie so aus dem Gleichgewicht bringen kann, dass es sich negativ auf ihre weitere Entscheidungsfindung auswirkt. In diesem Fall kann die negative Emotion, die mit einem Verlust einhergeht, mit Misstrauen gegenüber einer Strategie zusammenhängen, die entweder nicht ausreichend getestet wurde oder für den Händlertyp nicht geeignet ist.

In beiden Fällen kann dieser eine Verlust zu unerwünschten Aktionen wie Rachehandel, anderen unnötigen Trades in dem Versuch, den Verlust auszugleichen, oder einer falschen Anpassung der Stop Loss oder Take Profit-Werte führen, die nicht zur Strategie oder dem Ansatz des Traders passt.

Sie können Ihre Verluste kontrollieren

Gleichzeitig gehören Verluste und deren Höhe zu den wenigen Dingen, die ein Trader beeinflussen und teilweise kontrollieren kann. Ein Verlusttrade bedeutet nicht, dass der Trader versagt hat, es ist ein Teil des Prozesses, der selbst den besten und erfahrensten Tradern widerfährt. Sie wissen: Wenn sie sich an Verluste gewöhnen und sich nicht unnötig mit ihnen auseinandersetzen, können sie daraus lernen, was sowohl ihrer Psyche als auch letztendlich ihrer langfristigen Leistungsfähigkeit hilft.

Wie gewöhnt man sich an Verluste?

Für manche Trader kann es schwierig sein, sich daran zu gewöhnen, Trades zu verlieren, aber wer erfolgreich sein will, muss es zumindest versuchen. Kurz gesagt, es ist notwendig, sich darüber im Klaren zu sein, dass es auf den Märkten ein Risiko gibt, das nicht bekämpft werden kann, sondern hingenommen und akzeptiert werden muss.

Der grundlegende Ausgangspunkt sind realistische Erwartungen, über die sich insbesondere Einsteiger im Trading im Klaren sein müssen. Forex ist keine schnelle Möglichkeit, Geld zu verdienen, es ist ein langfristiger Prozess, der erlernt werden muss. Damit verbunden ist die Notwendigkeit einer ständigen Aufklärung über die Funktionsweise des Marktes, die Handelsgrundlagen, Strategien, Ansätze und alles, was mit dem Trading zu tun hat. Je mehr ein Trader weiß, desto besser kann er sich auf alle möglichen Szenarien vorbereiten, die beim Trading auftreten können.

Ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Tradings ist natürlich die Entwicklung eines Handelsplans, einschließlich einer funktionierenden Strategie, die ordnungsgemäß getestet werden muss. Der Handelsplan muss außerdem klar definierte Ziele, Risikomanagementregeln, einschließlich Markteinstiege und -ausstiege, Stop Loss und Take Profit-Einstellungen, Positionsgrößen usw. enthalten.

Viele Trader vergessen, ein Trading Journal zu führen, das bei der Selbstreflexion des Traders helfen kann, indem es Mängel bei Ein- und Ausstiegen und anschließenden Korrekturen erkennt (vergessen Sie jedoch nicht, Änderungen in der Strategie anhand einer ausreichenden Datenstichprobe ordnungsgemäß zu testen). Gewinntrades sind gut für das geistige Wohlbefinden, aber aus verlorenen Trades und deren Analyse mithilfe von Trading Journal kann ein Trader am meisten lernen. Es sind die ordnungsgemäß im Trading Journal dokumentierten Verluste, die für den Trader hilfreich sein können, um seinen Handelsansatz zu verbessern.

Psychologie spielt beim Trading eine wichtige Rolle. Es ist das falsche psychologische Setup, das einer der Hauptgründe dafür ist, dass Trader Verluste nicht stressfrei hinnehmen können, selbst wenn sie das Risikomanagement und alle technischen Aspekte des Tradings beherrschen. Mit Emotionen umzugehen und einen kühlen Kopf zu bewahren ist eine der Voraussetzungen, um zu lernen, mit Verlusten zu leben und nicht impulsiv zu handeln.

Wenn der Trader dies nicht alleine schaffen kann, ist es oft nützlich, Hilfe anderer in Anspruch zu nehmen. Es kann sich um einen Mentor handeln, der neben der psychologischen Seite auch bei einer Handelsstrategie oder einem Handelsplan helfen kann. Das Feedback anderer Trader innerhalb der Community ausgewählter Trader kann manchmal auch helfen. Im Rahmen von FTMO stehen Tradern auch Performance-Coaches zur Verfügung, die sie bei der Stressbewältigung und der Suche nach dem richtigen Mindset beraten und Lösungen anbieten können.

Beim Trading mit Forex- und CFD-Produkten muss jeder mit Verlusten rechnen. Sie sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, aber man muss sich daran gewöhnen, da sie ein notwendiger und natürlicher Bestandteil eines langfristig erfolgreichen Tradings sind. Gewöhnen Sie sich daran und handeln Sie sicher!