Wie man eine Trendumkehr erkennt - FTMO
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Trading Tipps

Wie man eine Trendumkehr erkennt

Handeln Sie im Trend, weil Sie gerne mit der Mehrheit des Marktes mitgehen? Oder scheuen Sie sich nicht, gegen den Trend in den Markt einzusteigen, um sein Potenzial voll auszuschöpfen? In beiden Fällen ist die Fähigkeit, zu erkennen, wann ein Trend endet und sich umkehrt, definitiv nützlich.

Der Handel gegen den Trend wird (nicht nur) am Forex Markt generell nicht empfohlen. Die meisten Trader folgen der Regel "Trend is your friend", da Trendverfolgung als weniger psychisch anspruchsvoll gilt. Die Dauer des Trends muss durch praktisch nichts begrenzt werden, und selbst wenn der Trend lange anhält und das Währungspaar während seiner Dauer langfristige Support- und Resistenzebenen überschreitet, muss die Trendwende nicht eintreten. Was teuer ist, kann noch teurer werden, und was billig ist, kann noch billiger werden.

Die Realität ist jedoch, dass kaum jemand den langfristigen Trend mit all seinen Korrekturen aushalten kann und die meisten Trader das Potenzial der langfristigen Trends nicht nutzen können. Es ist nicht so sehr ein Problem des Trendhandels, sondern eher die Psychologie des Einzelnen.

Zudem steigen viele Trader und Investoren relativ spät in den Trend ein. Dies muss an sich nicht schlecht sein, denn während des Trends werden einige Korrekturen und Konsolidierungen für das Paar erzeugt, die für einen guten Einstieg verwendet werden können. Ein später Einstieg reduziert jedoch das Renditepotenzial, was sowohl für langfristige als auch für kurzfristige Trader gilt.

Trendumkehr – idealer Einstieg mit höherem Risiko

Der Ansatz, der auf Trendumkehr basiert, geht davon aus, dass nichts immer weiter steigen kann, also muss doch jeder Trend einmal enden. Die Erkennung der Trendende bzw.  Trendumkehr kann jedoch nicht nur für diejenigen Trader geeignet sein, die gegen den Trend handeln (wissen, wann es angemessen ist, in den Markt einzusteigen), sondern auch für Trend-Trader (wissen, wann man den Markt verlässt). Dies ist tatsächlich eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Tradern den Handel erleichtern und ihre konstante Rentabilität sicherstellen können.

Achten Sie auf wichtige Fundamente

Aus fundamentaler Sicht sind wichtige Wirtschaftsnachrichten die treibende Kraft für Trendumkehrungen, die zu einer sehr schnellen Trendwende führen können. Das Problem ist, dass sich der Trader nicht rechtzeitig auf diesen Wandel vorbereiten kann, denn die stärksten Trends sind oft auf überraschende Ereignisse zurückzuführen bzw. Informationen, die den Markt stark bewegen. In jedem Fall sollten Trader vorsichtig und bereit sein, auf wichtige Nachrichten zu reagieren.

Im Rahmen der technischen Analyse werden wir verschiedene Möglichkeiten und Tools finden, die dem Trader helfen können, das Ende oder die Umkehr des Trends aufzudecken. Natürlich ist die technische Analyse keine exakte Wissenschaft, daher ist es unmöglich, ein Werkzeug oder eine Methode zu finden, die hundertprozentige Ergebnisse liefert. Dennoch ist die technische Analyse ein wichtiges Werkzeug, um Trendumkehrungen zu erkennen.

Komplizierte Lösungen machen keinen Sinn

Trader sollten sich auch bewusst sein, dass es nicht notwendig ist, komplexe Kombinationen verschiedener Indikatoren zu verwenden, um eine Trendumkehr zu erkennen. Im Endeffekt können Ihre Charts überfüllt werden, sodass am Ende nicht einmal der Preis selbst richtig sichtbar ist (wie wir kürzlich in einem Artikel beschrieben haben). Indikatoren werden vom Preis selbst abgeleitet und sind daher von Natur aus verzögert und möglicherweise nicht für eine frühzeitige Erkennung einer Trendumkehr geeignet.

Das grundlegendste Werkzeug zur Trendidentifikation sind Trendlinien, deren Brechen zu einer Trendwende führen sollte. Es ist verdächtig einfach und dieser Ansatz kann effektiv sein, wie im Bild unten zu sehen ist. Beim EURUSD-Paar erlebten wir einen kürzeren zweiwöchigen Trend, der mit einem Bruch der Trendlinie endete. Als Bestätigung hat auch der Abprall von der Resistenzebene geholfen, sowie die Bildung eines niedrigeren Hochs bzw. Muster 1-2-3, was das Signal einer Trendwende weiter verstärkte. Die Konfluenz mehrerer Faktoren auf dem Chart bedeutet immer noch ein stärkeres Signal.

Wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist, ist der neue Abwärtstrend beim EURUSD-Paar noch länger, aber ein einfaches Durchbrechen der Trendlinie ist möglicherweise keine so gute Möglichkeit wie im ersten Fall. Es war nur eine stärkere Korrektur, danach setzt sich der Trend jedoch fort. In diesem Fall hatte der Trader keine Konfluenz mehrerer Faktoren, und das Durchbrechen der Trendlinie allein ist möglicherweise kein genug starkes Signal, um auf eine Trendumkehr hinzuweisen.

Selbst eine einfache Angelegenheit, wie das Zeichnen einer Trendlinie, ist möglicherweise nicht immer so eindeutig und erfordert sicherlich Erfahrung, die es dem Trader ermöglicht, wirklich das Beste aus dem Trend herauszuholen. Im Bild unten sehen wir das USDJPY Paar, bei dem sich zu Beginn des Jahres ein interessanter Trend zu bildete. Anfang Februar sah es nach einer Trendwende aus und ein weniger erfahrener Trader könnte den Eindruck bekommen, dass es an der Zeit ist, in Short-Positionen einzusteigen.

Schaut man sich den Chart ein paar Wochen später an, wird deutlich, dass es sich eher um eine stärkere Korrektur handelte, die den Trend jedoch praktisch nicht störte. Es war eher eine schlecht gezeichnete Trendlinie, um der aktuellen Situation und der Bereitschaft des Händlers zu entsprechen, um jeden Preis in den Markt einzusteigen. Eine weitere ähnliche Korrektur ist im angegebenen Trend zu erkennen, aber auch in diesem Fall war es keine Trendumkehr.

Natürlich kann der Trader auch andere Muster und Price Action Formationen wie Head and Shoulders, Double oder Triple Tops und Bottoms, Dreiecke usw. verwenden, um eine Trendumkehr zu erkennen. In jedem Fall sollte der Trader auch makroökonomische Situation auf den Märkten beachten und versuchen von der Konfluenz mehrerer Faktoren zu profitieren, die die Stärke von Ein- und Ausstiegssignalen erheblich erhöhen können.

Trader können eine Trendumkehr leicht mit einer signifikanteren Korrektur verwechseln, und wie das dritte Beispiel gezeigt hat, ist das Trading und die Bemühung, um jeden Preis recht zu haben, möglicherweise auch kein angemessener Ansatz für die Suche nach Trendumkehr. Bei diesem Ansatz zahlt sich Geduld mehr denn je aus und es ist besser,  einen profitablen Trade zu versäumen, als in einem Verlust-Trade zu stecken.

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