Warum Sie während der Veröffentlichung von Nachrichten nicht handeln sollten

Der Handel zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Nachrichten ist für viele Trader attraktiv, da sie der Meinung sind, dass dies eine ideale Möglichkeit ist, in kurzer Zeit viel Geld zu verdienen. Leider endet es in den meisten Fällen mit unnötigen Verlusten. Warum sollten Sie während der Veröffentlichung der Nachrichten nicht handeln?

Auch wenn es für viele Händler so scheint, als könne das Trading während der Veröffentlichung der Nachrichten eine gute Möglichkeit sein, schnell Geld zu verdienen, wird diese Methode im Allgemeinen nicht empfohlen. Gerade für weniger erfahrene Trader besteht die Gefahr, dass sie sehr schnell ihr gesamtes Konto verlieren. Dies liegt daran, dass den Tradern während der Veröffentlichung wichtiger Nachrichten mehrere Unannehmlichkeiten bevorstehen, die sehr leicht vermieden werden können, indem man sich in diesen Zeiträumen so weit wie möglich von den Märkten fernhält.

Nachrichten, die die Märkte bewegen

Praktisch täglich werden Wirtschaftsdaten bekannt gegeben, die Auswirkungen auf den Markt haben können. Allerdings muss nicht jeder einen wesentlichen Einfluss auf die Märkte haben und es gibt recht große Unterschiede. Bei der Eingabe von Trades sollten Sie insbesondere auf Nachrichten achten, von denen erwartet wird, dass sie erhebliche Auswirkungen auf die Märkte haben. In Wirtschaftskalendern im Internet (einschließlich unseres Kalenders) sind solche Nachrichten normalerweise rot oder mit einer anderen spezifischen Kennzeichnung gekennzeichnet.

Dabei handelt es sich meist um die wichtigsten makroökonomischen Daten, die den größten Einfluss auf die Volkswirtschaften der betreffenden Länder haben. Zu diesen Nachrichten gehören:

Entscheidungsfindung über Zentralbankzinsen
Inflationsrate
BIP
Arbeitslosigkeit (NFP)
Einzelhandelsverkauf
Einkaufsmanagerindizes (PMIs)

Zusätzlich zu diesen Nachrichten werden im Laufe des Tages eine Reihe anderer, weniger wichtiger Nachrichten für jede Volkswirtschaft bekannt gegeben. Natürlich kann sich die Auswirkung jeder Nachricht ändern, je nachdem, wie hoch die Erwartungen sind und ob die aktuelle Zahl mit den Prognosen übereinstimmt oder stark davon abweicht. In einigen Fällen, beispielsweise beim NFP in den USA, wird empfohlen, nicht den ganzen Tag vor der Veröffentlichung  zu handeln, da der Markt in Erwartung der Daten weniger aktiv sein wird.

Es hängt auch stark davon ab, wann die Nachrichten veröffentlicht werden. In einer Zeit drohender Rezession werden Nachrichten über Inflation und Arbeitslosigkeit einen größeren Einfluss haben, als wenn es der Wirtschaft gut geht usw. Aussagen einiger bekannter Ökonomen oder Zentralbanker sorgen oft für erhebliche Bewegungen an den Märkten, insbesondere wenn die Marktlage unsicher ist und wenn Änderungen der geldpolitischen Rahmenbedingungen erwartet werden.

Volatilität und erweiterte Spreads

Kurz gesagt, es kommt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Nachrichten zu erhöhter Volatilität und einer Ausweitung der Spreads, da bei schnellen Marktbewegungen bei bestimmten Preisniveaus möglicherweise Liquidität fehlt. Es ist ein völlig normaler Vorgang und wenn ein Broker behauptet, Stop-Loss usw. zu garantieren, können Sie sicher sein, dass es sich um einen gewöhnlichen Trader vom Typ Market Maker (B-Book-Broker) handelt. Ein solcher Broker gibt Ihre Aufträge möglicherweise überhaupt nicht auf den Markt und hat möglicherweise keine Vereinbarungen mit Liquiditätsanbietern, aber in den meisten Fällen fungiert er als Gegenpartei Ihrer Trades. Dies führt natürlich zu einem Interessenkonflikt, bei dem immer nur der Kunde im Nachteil ist. Wenn die Konditionen des Brokers daher zu attraktiv und vorteilhaft erscheinen, kann dies für Kunden eine gefährliche Falle sein.

Unnötiges Risiko

Das Problem kann auch auftreten, wenn Sie in der Erwartung eines schnellen Gewinns einen unnötig großen Trade eröffnen. Es kann durchaus vorkommen, dass eine so große Marktposition zum gegebenen Zeitpunkt einfach nicht realisiert werden kann und Ihr Trade zu einem viel schlechteren Preis realisiert wird, als Sie ursprünglich wollten. Der ursprünglich geplante Stop-Loss erscheint dann auf einem Preisniveau, das für Sie keinen Sinn ergibt, und Sie werden den Verlust sofort nach der Eröffnung des Trades bemerken (dank des erweiterten Spreads), oder Sie passen den SL in einer Weise an, die niemals empfohlen wird (d. h. zu einem größeren Verlust) und Sie werden am Ende einen viel größeren Verlust realisieren, als Ihre Risikomanagementregeln zulassen.

Einschränkungen, die Sinn machen

FTMO versucht, diesen Missverständnissen vorzubeugen, indem es die Ausführung von Trades während der Veröffentlichung wichtiger makroökonomischem Nachrichten mit großer Auswirkung auf die Märkte einschränkt. Welche Nachrichten betroffen sind und wie das funktioniert, können Sie in unserem Kalender (wo diese Handelsnachrichten spezifisch markiert sind) oder im FAQ-Bereich sehen.

Die Beschränkung gilt nur für zwei Minuten vor und nach der Veröffentlichung der Nachrichten und gilt für das jeweilige Instrument oder die ausgewählte Währung. Der Handel in diesem Fenster kann als Verstoß gegen den FTMO Account Vertrag angesehen werden. Bedenken Sie, dass die Nachrichtenhandelsbeschränkungen ebenso wie die Handelsregeln darauf abzielen, unseren Tradern beizubringen, wie sie ein ordnungsgemäßes Geld- und Risikomanagement einrichten, Ihnen beizubringen, mit Bedacht zu handeln und keine unnötigen Risiken einzugehen.

Die Ausnahme bildet das Swing-Konto, das den Handel zum Zeitpunkt der Nachrichten ermöglicht. Aber wir haben das nicht zugelassen, weil wir wollten, dass Sie zu diesem Zeitpunkt unnötig riskante Positionen eröffnen. Wir möchten vielmehr, dass Sie nicht dafür bestraft werden, dass Sie Ihre Position versehentlich in einem nicht handelsbezogenen Zeitraum schließen. Dies kann auch passieren, wenn sich der Preis versehentlich stärker als gewöhnlich bewegt und selbst ein angemessen festgelegtes Stop-Loss-Niveau möglicherweise nicht ausreicht.

Wir möchten unsere Trader in keiner Weise beim Trading einschränken. Wenn Sie sich jedoch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung makroökonomischer Nachrichten für den Handel entscheiden, sollten Sie sich der Risiken bewusst sein, die Sie eingehen, und der Auswirkungen, die dies auf Ihr Konto haben kann. Auch wenn keine Makrodaten veröffentlicht werden, gibt es auf den Märkten immer noch zahlreiche Möglichkeiten. Warum sollten Sie sich also in einer Zeit, in der Volatilität Ihre hart erarbeiteten Gewinne gefährden kann, den Stress machen? Handeln Sie sicher!