Wie können Sie das Martingale-Prinzip zu Ihrem Vorteil nutzen? - FTMO
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Psychologie

Wie können Sie das Martingale-Prinzip zu Ihrem Vorteil nutzen?

Wir haben bereits über das Martingale-Prinzip im Forex-Trading geschrieben und würden dieses System unseren FTMO-Tradern sicherlich nicht empfehlen. Aber wie würde es aussehen, wenn wir das Martingale-Prinzip zu unserem Vorteil nutzen wollten?

Wahrscheinlich hat jeder Trader schon einmal von Martingale basierten Systemen gehört. Dies ist ein relativ bekanntes Prinzip, das bei Wetten, aber auch in automatisierten Handelssystemen weit verbreitet ist.

Gewinne mit unverhältnismäßigem Risiko sehen

Martingale sieht auf den ersten Blick verlockend aus, da es dem Spieler/Trader immer höhere Gewinne verspricht. Das Problem ist, dass der Spieler/Trader über unbegrenztes Kapital verfügen müsste. Das Prinzip haben wir in diesem Artikel beschrieben, in dem wir auch eine darauf aufbauende einfache Strategie getestet haben. Grundsätzlich verdoppelt der Spieler/Trader nach jedem Verlust seine Einzahlung.

Wenn ein Roulette-Spieler beispielsweise 10 EUR auf eine Farbe setzt und gewinnt, beträgt sein Nettogewinn 10 EUR (Einzahlung 10 EUR, Gewinn 20 EUR). Wenn er nicht gewinnt, setzt er 20 EUR. Im Falle eines Gewinns erzielt er wieder einen Nettogewinn von 10 EUR (Gewinn 40 EUR, Gesamteinzahlung 30 EUR) usw. Hat der Spieler unbegrenzte Mittel und Versuche, kann er risikolos Gewinnw erzielen.

Im Trading kann der Trader das Verhältnis von SL und TP noch vorteilhafter einstellen (wenn RRR größer als 2: 1 ist, steigt der Nettogewinn mit jeder Runde), sodass seine Gewinne bei längeren Serien schneller wachsen können. Das Problem entsteht, wenn sich eine Reihe von Verlusten zu weit erstreckt.

Bereits in der zehnten Runde muss der Spieler/Trader, der mit einer Einzahlung von 10 EUR gestartet ist, 5 120 EUR einsetzen. Der Gesamtbetrag beträgt zu diesem Zeitpunkt bereits 10 230 Euro. Da sich die Einzahlungen verdoppeln, können längere Verlustserien für die meisten Spieler/Trader teuer werden (nach 30 Verlustrunden müsste der Spieler/Trader bereits 10 737 418 230 EUR zur Verfügung haben).

Martingale und Motivation

Wie nutzen Sie also dieses System zu Ihrem Vorteil? Es geht nicht so sehr um das Trading, sondern eher darum, die Regeln und die Disziplin zu befolgen, die langfristige Rentabilität oder das Versagen des Traders bestimmen.

Vielleicht hat jeder Trader mal eine Phase erlebt, in der er gescheitert ist und eine Reihe von Trades verloren hat. Natürlich kann man nie ohne Verluste traden, manchmal passiert es sogar auch, wenn der Trader seine Regeln befolgt, aber meistens liegt es daran, dass der Trader anfängt, seine Regeln zu brechen und "unerzwungene" Fehler macht.

Trader können diese Situationen durch verschiedene Motivationsübungen bewältigen (wenn Gewinne aus dem Trading nach den Regeln nicht motivierend genug sind) oder Strafen, wenn die Anzahl der Fehler zu stark ansteigt. Solch eine negative Motivation mag unangenehm erscheinen, aber die Wahrheit ist, dass es für viele Trader eine der wenigen Möglichkeiten ist, sich selbst zu zwingen, keine unnötigen Fehler zu machen.

Wenn es nicht gut läuft

Am effektivsten scheinen finanzielle Strafen zu sein, bei denen der Trader eine "Geldstrafe" für einen schlechten Trade festlegt, bei dem er sich nicht an die Regeln hielt und welcher in einem unnötigen Verlust endete. Die Höhe der Geldbuße ist natürlich individuell, aber hier kommt das erwähnte Martingale-Prinzip zum Tragen. Dies bedeutet, dass die Höhe der Geldbuße nicht gleich ist, sondern mit der Anzahl der schlechten Trades exponentiell ansteigt.

Kommt es Ihnen zu streng vor? Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass, wenn die Regeln bzw. Strafen zu harmlos sind, so führt es nirgendwo hin. Irgendwie gewöhnt man sich daran, man beginnt bei seinen Entscheidungen und beim Eröffnen der Trades mit dem Verlust von Geld (oder einer anderen unbedeutenden Strafe) zu rechnen. Es geht nicht nur um das Trading. Die Menschen versuchen, verschiedene Diäten einzuhalten, Sport zu treiben, mit dem Rauchen aufzuhören usw. Aber wenn sie nicht genügend Motivation in Form härterer Strafen haben, gelingt es den meisten Menschen nicht, ihre Vorsätze zu erreichen.

So zahlt der Trader nach dem ersten Verlusttrade (an die Kasse, auf ein spezielles Konto usw.) beispielsweise 10 EUR. Für den zweiten schlechten Deal zahlt er 20 EUR, für weitere 40 EUR dann 80 EUR und so weiter. Obwohl der erste Verlusttrade für ihn nicht sehr teuer ist (er kann problemlos mit einem größeren Betrag beginnen), werden weitere schlechte Trades mit einer wachsenden Anzahl von Fehlern für ihn teurer.

Wenn ein Trader dazu neigt, eine Reihe unnötiger Trades zu eröffnen, kann er dieses Prinzip immer auf eine Reihe anwenden und nach einem guten Trade von vorne beginnen. Wenn bei ihm die Fehler nicht jeden Tag auftreten, kann die Wachstumsserie beispielsweise einen Monat dauern usw. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Trader immer mehr für wiederkehrende unnötige Fehler bezahlt, was ihn zu einem verantwortungsvolleren Verhalten zwingen sollte.

Grundlage ist natürlich die Fähigkeit, sich seiner Fehler bewusst zu sein. Ein Trader, der seine Fehler nicht erkennen kann, hat auf lange Sicht wahrscheinlich keine Chance auf Erfolg und keine Motivation wird ihm helfen.

Obwohl das Martingale-Prinzip auf dem Papier interessant aussieht und viele Trader und Spieler sicherlich behaupten werden, dass sie mit dieser Anwendung langfristig stabile Renditen erzielen können. Leider sind unsere Erfahrungen anders und wir würden Tradern kein Martingale-System empfehlen.

Wenn es aber um die Motivation geht, kann diese Methode jedoch von jenen Tradern verwendet werden, die ein Problem mit der Disziplin haben. Einerseits kann der Trader motiviert werden, Disziplin zu wahren, und wenn er dazu nicht mehr in der Lage ist (vielleicht nur am Anfang), werde zumindest seine „Ersparnisse“ relativ schnell ansteigen, ohne dass er sich um deren definitiven Verlust sorgen muss.

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