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Successful Traders Stories

Keine Angst vor dem Drawdown

Im nächsten Teil unserer Serie über erfolgreiche FTMO Trader schauen wir uns einen Trader an, der zwar einen sehr guten Start hatte, sich aber während der Handelsperiode mit einem ziemlich erheblichen Drawdown auseinandersetzen musste, wodurch er sogar in die roten Zahlen geriet.

Aus einem Drawdown herauszukommen, durch den profitables Trading zu verlustbringendem Handel werden kann, schafft nicht jeder Trader. Einige beginnen zu panikieren und ändern ihre Strategie, andere wiederum beginnen unnötig große Positionen zu eröffnen, um sich "am Markt zu rächen" und so schnell wie möglich wieder in die Gewinnzone zurückzukehren, manche Trader kann eine solche Situation auch völlig lähmen.

In dem Moment, wo ein Trader eine Serie von Verlusten kostet, muss er psychisch sehr widerstandsfähig sein, wozu ihm das Vertrauen in seine eigene Strategie helfen sollte. Eine gut getestete Strategie, bei der der Trader mit langfristigem Erfolg rechnen kann, und deren Befolgung zusammen mit dem Handelsplan sind nämlich genau die Faktoren, die erfolgreiche Trader von denen unterscheiden, die sich nur um Erfolg im Trading bemühen. Gleichzeitig ist es notwendig, auch auf ordnungsgemäßes Risikomanagement zu achten, welches aber in der Strategie selbst und im Handelsplan enthalten sein sollte.

Unserem Trader ist beides offensichtlich gelungen. Wie aus der Balance-Kurve ersichtlich ist, war er nach den ersten Handelstagen mit über drei Prozent im Plus und hatte den Grundstein für ein sehr gutes Ergebnis gelegt. Dann kam aber eine Serie erfolgloser Trades, durch die er sich im Laufe von zwei Tagen in den roten Zahlen befand.

Der Trader geriet glücklicherweise nicht in Panik, begann kleinere Positionen zu eröffnen, in denen er sich wahrscheinlich etwas wohler fühlte, und kehrte mit kleinen Schritten wieder auf die Wachstumswelle zurück. Nach Erreichen eines bestimmten Gewinns erlaubte er sich wieder, größere Positionen zu eröffnen, und dank seines konsistenten Ansatzes endete er schließlich mit einem schönen Profit. Das Ende gelang ihm zwar wieder nicht ideal, aber glücklicherweise war er in der Lage, seine Handelsperiode früher zu beenden, bevor er wieder in Probleme geraten wäre.

Der Gesamtgewinn in Höhe von über 11.000 USD ist sehr schön. Obwohl das bei einer Kontogröße von 200.000 USD knapp 6 % sind, kann der Trader mit seiner Leistung sicherlich zufrieden sein. Ebenso damit, dass trotz des erwähnten Drawdowns sein maximaler Verlust weniger als 2 % betrug, was von unseren Limits sicher weit entfernt ist.

Der Trader eröffnete im Laufe von zehn Handelstagen 31 Positionen mit einem Gesamtvolumen von 531 Lots. Das sind durchschnittlich etwa 17 Lots pro Position, wobei er manchmal auch zusätzliche Positionen eröffnete. Das mag viel erscheinen, aber beim Instrument US30.cash und bei einer Kontogröße von 200.000 Dollar ist das durchaus in Ordnung. Das RRR liegt leicht über eins (1,07), was nicht viel ist, aber der Trader war in mehr als der Hälfte der Fälle erfolgreich (Erfolgsquote 61,29 %), was schließlich zu einem schönen Gesamtgewinn führte.

Laut den Daten aus dem Trading Journal handelt es sich um einen Intraday-Trader, der niemals Positionen über Nacht offen hält. In den meisten Fällen dauerten seine Trades mehrere Stunden, die kürzesten hielt er jedoch weniger als 10 Minuten, was bereits als Scalping betrachtet werden könnte. In den meisten Fällen gab der Trader zwar Stop-Loss- und Take-Profit-Orders ein, bei einigen Trades fehlen aber sowohl SL als auch TP. Das ist nicht sehr sicher, denn im Fall einer stärkeren Preisbewegung (was heute bei amerikanischen Aktien nichts Außergewöhnliches ist) könnte der Trader nicht rechtzeitig schaffen, einen potenziell verlustbringenden Trade zu schließen, und es droht somit ein unnötig großer Verlust. Positiv ist hingegen die Tatsache, dass der Trader Verluste in vernünftigen Grenzen hielt und nur in einem Fall der Verlust ein Prozent der Kontogröße überschritt.

Der Trader handelte nur ein einziges Instrument, nämlich den bekannten amerikanischen Index DJIA (US30.cash). Die Konzentration auf ein Instrument kann bei kurzfristigen Trades von Vorteil sein, da sich der Trader so richtig darauf konzentrieren kann und nicht zwischen Charts verschiedener Instrumente wechseln muss, was ihn unnötig ablenken könnte. Obwohl er nicht während eines deutlich starken Bullentrends handelte (auch wenn der DJIA-Index während seiner Handelszeit um 2 % zulegte), war der Unterschied in der Erfolgsquote zwischen langen und kurzen Positionen überraschend deutlich.

Die Zeiten, zu denen der Trader seine Positionen eröffnete, stimmen in den meisten Fällen mit den Öffnungszeiten der amerikanischen Aktienmärkte überein. Das ist angesichts der Wahl des Anlageinstruments durchaus erwartbar, auch wenn das Instrument US30.cash mit einer kleinen Pause praktisch den ganzen Tag über gehandelt werden kann. Interessant ist die Tatsache, dass die Erfolgsquote der Trades je nach Eröffnungszeit unterschiedlich war, aber eindeutig die schlechtesten Ergebnisse erzielte der Trader, wenn er Positionen in der Stunde nach Marktschluss eröffnete. Das nächste Mal sollte er diese Zeit wohl meiden.

Wie immer schauen wir uns auch einige gelungene Trades des Traders an. Als ersten besprechen wir eine Long-Position aus der ersten Junihälfte. Der Trader stieg in die Position ein, als sich der Preis einem Level näherte, das eine kurzfristige Resistenz war und nach dem Durchbruch und der Eröffnung des amerikanischen Aktienmarkts zu einem Support wurde. Der Einstieg sieht zwar etwas hastig aus (in Wirklichkeit kennen wir aber die Strategie des Traders nicht, daher ist das schwer zu bewerten), aber schließlich drehte sich der Markt in die richtige Richtung.

Der Trader hielt zwar nicht bis zu seinem TP durch und schloss den Trade, als der Preis ein neues Widerstandslevel erreichte. Die Schließung der Order erwies sich schließlich als gute Lösung, denn Trader, die auf weiteres Wachstum spekulierten, konnten in eine Bullenfalle geraten. Der Profit in Höhe von 4.158 USD ist dann die Belohnung für die richtige Entscheidung und einen Tropfen Glück.

Auch im zweiten Trade spekulierte der Trader auf das Wachstum des DJIA-Index und verließ sich wieder auf den Abprall vom Support-Level. Dieses Beispiel ist eine schöne Demonstration von Scalping, das die Preisbewegung in einer Bandbreite und die Volatilität direkt nach Markteröffnung nutzt. Der Trade dauerte nur wenige Dutzend Minuten, und der Gewinn von 2.680 USD ist definitiv lohnenswert. Der Trader hatte beim Einstieg wieder etwas Glück und hätte geduldiger sein können, aber wieder gilt, dass das Glück den Vorbereiteten begünstigt.

Hinweis: Da wir anhand des Charts die genaue Strategie des Traders nicht eindeutig definieren können, handelt es sich hierbei lediglich um die private Meinung des Autors des Artikels. FTMO Trader haben bei der Strategiewahl freie Hand und solange sie nicht explizit gegen unsere Handelsbedingungen verstoßen und unsere Risikomanagementregeln befolgen, liegt die Wahl der Strategie und die Ausführung einzelner Trades allein bei ihnen.

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