{"id":650832,"date":"2025-02-21T14:30:36","date_gmt":"2025-02-21T13:30:36","guid":{"rendered":"https:\/\/ftmo.com\/?p=650832"},"modified":"2025-02-21T15:25:41","modified_gmt":"2025-02-21T14:25:41","slug":"erkennen-sie-ihre-persoenlichkeit-und-werden-sie-ein-besserer-trader","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/ftmo.com\/de\/erkennen-sie-ihre-persoenlichkeit-und-werden-sie-ein-besserer-trader\/","title":{"rendered":"Erkennen Sie Ihre Pers\u00f6nlichkeit und werden Sie ein besserer Trader"},"content":{"rendered":"

Verhalten Sie sich beim Trading wie ein Erwachsener, ein Elternteil oder ein Kind? Wie kann uns das Wissen \u00fcber die verschiedenen Zust\u00e4nde unseres Egos dabei helfen, bessere Trading-Ergebnisse zu erzielen? Lernen Sie sich selbst kennen und werden Sie ein besserer Trader.
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Im zweiten Teil unserer Serie, in der wir die Trading-Psychologie aus unserem Kurs f\u00fcr Trading-Psychologie<\/a> analysieren, betrachten wir die Pers\u00f6nlichkeitstheorie, wie sie in der Transaktionsanalyse definiert wird. Das Hauptziel des heutigen Teils ist es herauszufinden, wie wir durch das Erkennen und Verstehen verschiedener Zust\u00e4nde unseres Geistes zu einem effektiveren und ausgewogeneren Ansatz beim Trading gelangen k\u00f6nnen.<\/p>\n

Lernen Sie sich selbst kennen<\/h2>\n

Nachdem wir im letzten Teil das Bewusstsein<\/a> und seine Bedeutung f\u00fcr den Trading-Erfolg analysiert haben, schauen wir uns heute an, wie uns das Verst\u00e4ndnis unserer eigenen Pers\u00f6nlichkeit bei der Verbesserung unserer F\u00e4higkeiten helfen kann. Denn wie der Psychologe zu Beginn dieser Lektion sagt: Wenn wir an etwas arbeiten wollen, m\u00fcssen wir zun\u00e4chst etwas dar\u00fcber wissen.<\/p>\n

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Wenn wir also unsere eigene Pers\u00f6nlichkeit kennenlernen wollen, m\u00fcssen wir uns dar\u00fcber klar werden, wie Pers\u00f6nlichkeit \u00fcberhaupt zu charakterisieren ist. Und da jeder von uns sein eigener Psychologe ist und es wirklich viele Theorien \u00fcber Psychologie gibt, w\u00e4hlen wir eine aus, die f\u00fcr alle leicht verst\u00e4ndlich sein kann. Es handelt sich um das von Eric Berne entwickelte System namens Transaktionsanalyse. Es ist ein relativ einfacher Ansatz mit klar definierter Terminologie, der bei der Pers\u00f6nlichkeitsbewertung von drei verschiedenen Pers\u00f6nlichkeitskomponenten (Ich-Zust\u00e4nden) ausgeht: dem Eltern-Ich, dem Erwachsenen-Ich und dem Kind-Ich.<\/p>\n

Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich und Kind-Ich<\/h2>\n

In unserem Leben „schalten“ wir st\u00e4ndig zwischen diesen drei Ich-Zust\u00e4nden um. Wenn wir im Eltern-Zustand sind, denken und verhalten wir uns so, wie sich unsere Eltern, Gro\u00dfeltern, Onkel oder auch unsere Lehrer verhalten haben. V\u00f6llig unbewusst kopieren wir das Verhalten von Menschen, die in der Vergangenheit Einfluss auf uns hatten.<\/p>\n

Wenn wir im Kind-Zustand sind, verhalten und denken wir wie in der Kindheit, wobei wir auch in diesen Zustand v\u00f6llig unbewusst gelangen. Wenn wir uns dann im Kontext der Gegenwart verhalten, denken und f\u00fchlen, und dies bewusst tun, sind wir im Erwachsenen-Zustand.<\/p>\n

Ein gutes Beispiel ist das Autofahren. Wir beobachten die Stra\u00dfe, kontrollieren die Geschwindigkeit und schauen uns um, weil wir uns einer Kreuzung mit Ampel n\u00e4hern. Wir sind hier voll konzentriert, weil wir im Erwachsenen-Zustand sind. Wir fahren durch die Kreuzung und ein Auto h\u00e4lt nicht bei Rot und h\u00e4tte uns fast gerammt. Automatisch, unbewusst schalten wir in den Eltern-Zustand und beginnen, den Fahrer anzuschreien und verschiedene Gesten zu machen. Ein paar Minuten sp\u00e4ter erinnern wir uns an eine Aufgabe bei der Arbeit, die wir vergessen haben, und beginnen zu panikieren und die bestm\u00f6gliche Ausrede zu erfinden, die der Chef glauben wird. Unbewusst sind wir in den Kind-Zustand gewechselt.<\/p>\n

Wie man sehen kann, schalten wir ziemlich automatisch zwischen den einzelnen Zust\u00e4nden um, was v\u00f6llig normal ist, genauso wie die Tatsache, dass all diese Zust\u00e4nde im Gleichgewicht sein sollten und daf\u00fcr ein gewisses Ma\u00df an psychologischer Flexibilit\u00e4t erforderlich ist. Gleichzeitig k\u00f6nnen wir durch unser Verhalten, Denken und F\u00fchlen erkennen, in welchem Ich-Zustand wir uns gerade befinden.<\/p>\n

Wie unser Ego auf Charts reagiert<\/h2>\n

\u00c4hnlich wie beim Autofahren \u00e4ndern sich unsere Zust\u00e4nde auch beim Trading schnell. Wenn wir die Plattform \u00f6ffnen, den Chart betrachten, darauf warten, dass der Preis den vorher festgelegten Eintrittspreis erreicht und entspannt sind – das ist der Erwachsenen-Zustand.<\/p>\n

Wenn sich der Preis dem festgelegten Niveau n\u00e4hert, aber kurz vor dem Erreichen umdreht und sich in die gew\u00fcnschte Richtung bewegt, ohne dass wir den Trade ausf\u00fchren konnten, beginnen wir an unserem Einstieg zu zweifeln, \u00fcber m\u00f6gliche Gewinne nachzudenken, die wir nicht machen werden, und er\u00f6ffnen schlie\u00dflich eine Position auf einem viel schlechteren Niveau als urspr\u00fcnglich geplant. Wir sind im Kind-Zustand.<\/p>\n

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Da wir zu einem schlechteren Preis er\u00f6ffnet haben, wird auch der Stop Loss anders sein als urspr\u00fcnglich. Der Preis dreht dann wieder um, trifft unseren Stop Loss und gleichzeitig den Preis, zu dem wir die urspr\u00fcngliche Position er\u00f6ffnen wollten, dreht wieder um und erreicht das Niveau, wo der urspr\u00fcngliche Take Profit sein sollte, aber wir sind l\u00e4ngst mit Verlust drau\u00dfen. Wir beginnen uns Vorw\u00fcrfe zu machen, erinnern uns an alle \u00e4hnlichen Trades aus der Vergangenheit und bereuen einen weiteren Fehler. Wir sind im Eltern-Zustand.<\/p>\n

Seien wir erwachsen<\/h2>\n

Der Erwachsenen-Zustand ist also offensichtlich der beste, weil wir uns in diesem Zustand darauf konzentrieren, was passiert. Wir handeln das, was wir sehen, nicht das, was wir sehen m\u00f6chten, wir sind in der Lage, objektiv zu beurteilen, was an den M\u00e4rkten passiert und \u00fcbernehmen Verantwortung f\u00fcr unser Handeln. In diesem Zustand sind wir in der Lage, aus Fehlern zu lernen, weil wir sie uns bewusst machen, sie als wichtige Information betrachten und versuchen, sie in Zukunft zu vermeiden.<\/p>\n

Im Kind-Zustand sind wir kreativer, probieren neue Ideen aus, wollen aber gleichzeitig keine Gelegenheiten verpassen, sind bereit, mehr zu riskieren und wollen uns nicht an Regeln halten. In diesem Zustand lassen wir uns mehr von Emotionen beherrschen, woraus klar hervorgeht, dass dies f\u00fcrs Trading nicht gut ist, weil wir uns nicht wie Profis verhalten.<\/p>\n

Genauso k\u00f6nnen wir den Eltern-Zustand bei uns selbst anwenden. Dies geschieht meist nach bestimmten Aktionen im Kind-Zustand, f\u00fcr die wir uns dann selbst kritisieren. Dies ist jedoch kein konstruktiver Ansatz, im Gegenteil f\u00fchrt es zu unn\u00f6tiger emotionaler Anspannung, da ein realisierter Verlust nicht r\u00fcckg\u00e4ngig gemacht werden kann.<\/p>\n

Die richtigen Fragen stellen<\/h2>\n

Um zu erkennen, in welchem Zustand wir uns befinden, k\u00f6nnen wir genau das Bewusstsein nutzen, \u00fcber das wir letztes Mal geschrieben haben. Denn wenn wir uns selbst fragen, wie wir uns f\u00fchlen, woran wir denken und was wir gerade tun, gelangen wir in den Erwachsenen-Zustand, in dem sich eben dieses Bewusstsein befindet. Also k\u00f6nnen wir uns jedes Mal, wenn wir in diesen Zustand kommen, entscheiden, ob wir in den Kind- oder Eltern-Zustand zur\u00fcckkehren.<\/p>\n

Es geht darum, die richtigen Fragen zu stellen, die f\u00fcr jeden anders sein k\u00f6nnen. F\u00fcr den Anfang ist es gut, nach den Grundlagen zu fragen, wie zum Beispiel danach, woran wir gerade denken, wobei uns die Antwort viele Informationen \u00fcber den Zustand unseres Egos liefern kann.<\/p>\n

Wenn wir an m\u00f6gliche zuk\u00fcnftige Gewinne denken, sind wir wahrscheinlich im Kind-Zustand. Wenn wir an einen dummen Fehler denken, durch den ein potenziell gewinnbringender Trade mit Verlust endete, sind wir im Eltern-Zustand. Und jedes Mal, wenn wir feststellen, dass wir nicht im Erwachsenen-Zustand waren, ist dies eine Gelegenheit, dieses Muster zu durchbrechen. Da wir bei jeder Frage einen bestimmten Teil unseres Bewusstseins hinterfragen, d.h. Denken, F\u00fchlen und Verhalten, kann der Fragenkatalog recht umfangreich sein:<\/p>\n